Gogo goes Chinguetti 2015

Freitag, 26. November 2010

warum macht man so eine reise???

morgen früh um 7.20 uhr gehts wieder heim...
alles hat geklappt mit meiner reise...
es stellen sich wahrscheinlich viele menschen, die mich kennen die frage...
Wieso macht man so eine komische abenteuerreise???
wir leben in deutschland in einem system des höher, schneller, weiter, effektiver, mehr, mehr, mehr...
und will man nicht untergehen, musst du feste rudern und mitschwimmen mit dem strom...
dieser starke fluss steuerte bei mir auch noch auf ein nadelöhr zu, verengte sich und wurde immer reißender...
immer schön in der mitte bleiben!!!
ja nicht an den rand drücken lassen, dort kann ich im gestrüpp hängenbleiben, mir was abreißen oder gleich absaufen...
diese art zwangsjacke, die ich mir als notorischer ja-sager auch selber ein bisschen auferlegt habe, verhinderte ein freies atmen und durchschnaufen…
der unheimliche druck des funktionieren-müssens zerrte an den nerven und verwandelte mein eigentliches ich…
äußerlich meist immer ein lächeln auf den lippen, gutgelaunt um als brav- und gutmensch aufzutreten…
innerlich und privat wird man aber grantig, barsch, ungeduldig , ungehalten und kurz angebunden…
meine bettina wird so manche strophe von diesem lied singen können...
und das wollte ich unbedingt  loswerden…
du wirst immer mehr weitergerissen im strom und siehst diese engstelle im trichter vor dir, mit seinem immer schnellerwirbelnderen sog.!!
Jetzt wird’s knapp spürte ich!!!
...nein, ich bin nicht mehr weitergeschwommen, sondern hab die reißleine gezogen, hab den absprung sozusagen rechtzeitig vor dem zermalmenden hindernis einfach überflogen…
bin auf diese reise gegangen, wo man so richtig zeit hat nachzudenken und einen klaren kopf wiederfinden kann...
ich bin jetzt wieder in einem ruhigen fahrwasser gelandet…
es geht mir wieder glänzend!!!
mit dieser reise hat sich vieles geändert…zum guten!!!
ich fühle in mir wieder einen raum:
groß…riesig…hell…mit unendlicher tiefe und weite…schwerelos …zeitlos…alles ist federleicht, tariert….
einfach ausgewogen...diese leichtigkeit...sorglosigkeit...
diese ballance, war es,  was ich verloren hatte, was ich aber unbedingt wieder erlangen wollte…
mit dieser, zugegeben exotischen und durchaus anstrengenden fahrt , hab ich das alles wieder zurückbekommen...
diesen raum...ich denk es ist meine seele...
will ich länger so erhalten, hegen, pflegen  und meinen inneren frieden genießen...

All das hab ich erlangt durch die freiheit des reisens, der gastfreundschaft in den besuchten ländern, der freude an den landschaften, den düften,  den farben, dem lächeln der menschen
…einfach nur mit dem einatmen und wahrnehmen der ganzen welt...
 so sieht einer aus,  dem es gut geht!!! 
...und morgen bin ich wieder daheim...


[edit: 21.08.11]

3 Kommentare:

  1. Du bringst es mit einer Klarheit und Schärfe auf den Punkt. Gefühle und Stimmungen, die viele in uns Tragen. Eine solche Reise rückt vieles in ein neues Licht, schafft Klarheit und neues Bewusstsein.
    Du findest starke Worte zu einer tollen Reise...
    Alles Gute
    Ellen und Markus

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  2. Hallo Goggo,
    wie recht du hast.
    Viele träumen diese Traum aber finden ned den Mut dazu diesen Traum zu verwirklichen.
    Bin selbst leidenschaftlicher Mopedfahrer und mach jedes Jahr längere Reisen zu meist in Europa wo ich schon ziehmlich viel unterwegs war. Meine schönste Reise war mit einem Veranstalter Vietnam mit einem Leihmoped.
    Hoffe ich kann auch bald mal meine Träume verwirklichen und eine länger Mopedtour unternehmen.
    Vieleicht sieht man sich mal. Könnt leicht sein da ich ja nur ein Paar km von dir entfernt wohne.

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  3. Hallo Gogo,

    nach dem Artikel in der OZ hab ich mir die letzten beiden Tage deinen Blog reingezogen.
    Vielen Dank, dass du mich dadurch auf deiner bewundernswerten Reise mitgenommen hast. Durch deine authentische Schreibe spürt man förmlich wie es dir an den verschiedenen Tagen gegangen ist.
    Du schreibst sehr offen über das Erlebte und deine Gefühle, Respekt.
    Ich wünsche dir, dass du noch sehr lange von deiner Reise zerren kannst, dass du dich an die Momente zurück erinnerst, in denen einfach alles gepasst hat. Diese Erinnerungen werden dir ein wunderbares Lächeln ins Gesicht schneiden, im Alltag...

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